Traditionelle Chinesische Medizin (TCM)

Die chinesische Medizin arbeitet nach dem Motto : sowohl - als auch.

Die westliche Medzin folgt hingegen dem Motto : entweder - oder.

Seit meinen fast 25 Berufsjahren haben mich fernöstliche Heilmethoden wie Akupressur, Shiatsu und andere Formen der Meridianbehandlung schon immer fasziniert, meine Wege gekreuzt und begleitet. Durch die Ausbildung in der TCM wollte ich mich mit dieser so fremden und völlig anderen Heilmethode intensiver befassen und diese nicht nur streckenweise kreuzen. Ich wollte in diese Faszination eintauchen. (Für diese Tauchgänge danke ich von ganzem Herzen

Dr. Harald Kämper und Sabine Küper!)

Die TCM sollte sich für mich nicht nur als eine Ergänzung und runden Abschluß meiner bisherigen Behandlungen darstellen, sondern sie zeigt sich vielmehr als erst der Anfang eines neuen umfangreichen aber auch steinigen Weges. Sie liest sich wie ein Buch, bei dem man es kaum erwarten kann, das nächste Kapitel aufzuschlagen und zu lesen. Und diese Kapitel sind unendlich...

 

Aber was ist diese TCM nun eigentlich und warum ist sie oft so schwierig zu verstehen?

 

Eines ist sie definiv nicht : sie ist keine esoterische Heilmethode!

 

Sie umfasst fünf Arbeitsgebiete:

  • Akupunktur
  • Kräuterheilkunde
  • Qi Gong, Tai Qi
  • Diätetik
  • Manuelle Therapien

Sie ist ein in sich geschlossenes medizinisches System, dessen Anfänge weit in der vorchristlichen Zeit liegen. Es stellt ein komplexes Medizinsystem dar, ähnlich der Ayurvedamedizin aus Indien und auch der Humroalmedizin in Europa - mit dem Vorteil, daß sich diese über Jahrhunderte ungestört entwickeln konnte.

Die Grundlagen dieses Medzinsystems bildeten unterschiedliche Strömungen in China:

Konfuzianismus

Buddhismus

Daoismus

wobei der Daoismus den wesentlichen Einfluß mit der Vorstellung von Yin und Yang mit sich brachte. Der Vorstellung, daß alles mit allem in Beziehung steht.

Die TCM beruht auf ihrer eigenen, östlichen Kultur und Denkweise und ist in sich schlüssig. Das bedeutet, für ein wirkliches Verständnis der TCM sind grundsätzliche Kenntnisse dieser Denkweise unumgänglich!

Dieser eigene, in der östlichen Philosophie verankerte Denkansatz, ist uns fremd und mutet seltsam an. Vieles ist mit westlichem Verständnis auch schwer zu begreifen. Sich trotzdem darauf einzulassen, bedeutet einen Gewinn und zeigt viele ungeahnte Möglichkeiten in der Therapie und für den Patienten.

 

Die Betonung der TCM liegt im Wandel, in der Bewegung, nicht auf einer bestimmten Struktur.

Ist eine Struktur zerstört, lässt sie sich nur dann mit TCM wiederherstellen, wenn es das chinesische Krankheitsbild zulässt.

 

"Was zerstört ist, ist zerstört - Akupunktur heilt Gestörtes, nicht Zerstörtes."

 

Der Behandlungsansatz ist ein anderer, ein energetischer, immer basierend auf der Lebensenergie Qi. Auch diese kann nicht nur gestört, sondern auch zerstört sein. So heißt es, ein Mensch kann durchaus - wenn auch nur kurze Zeit- mit wenig Blut überleben. Hat er aber keine Lebensenergie Qi mehr, so ist er nicht mehr zu retten.

Es ist ein Wunschdenken, Akupunktur könne Wunder bewirken. Das kann sie nicht. Aber sie arbeitet auf einer anderen Grundlage, einer energetischen. Das lässt völlig andere Möglichkeiten und Behandlungsansätze zu, die jedoch genauso ihre Grenzen haben.

Es zeichnet jeden Therapeuten aus, sich nicht nur seiner Möglichkeiten, sondern auch seiner Grenzen bewusst zu sein.

 

Verwendete Literatur

Franz Thews, Udo Fritz : TCM und Akupunktur

Anmerkung:

 

Die Verfahren der Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) sind von der Schulmedizin nicht als wirksam anerkannt, da wissenschaftliche Wirkungsnachweise nach schulmedizinischen Standards bisher noch nicht oder nicht hinreichend erbracht worden sind.

Dies wird schon deshalb nicht akzeptiert, da die Krankheitslehren stark voneinander abweichen.

 

Naturheilkundliche Verfahren können jedoch vielfach eine Behandlung unterstützen.